Du lebst, um zu gewinnen (1)
Aktualisiert: 15. Aug. 2020
Hallo Freund,
ist es dir vielleicht auch schon einmal passiert, dass du (vermeintlich) frisches Obst gekauft hast und zu Hause entsetzt feststellen musstest, dass ein Teil davon so schlecht war, dass du es direkt in die Tonne werfen musstest? Mir ging das kürzlich so.
Ist es dann nicht ärgerlich, wenn man erkennen muss, dass man den vollen Preis bezahlt hat, aber nur einen Teil der Ware tatsächlich verwenden kann?
Kommen wir uns da vielleicht sogar etwas betrogen und (um einen Teil unseres Geldes) bestohlen vor?
Sehr wahrscheinlich ist das so. Und genau genommen trifft diese Erkenntnis ja auch den Nagel auf den Kopf.
Was würdest du davon halten, wenn dir so etwas jeden Tag passiert?
Unvorstellbar? Leider nicht. Denn wenn wir den Fokus einmal etwas über das Obst hinaus erweitern, müssen wir feststellen, dass wir mit anderen Ressourcen regelmäßig ähnlich agieren und es noch nicht einmal merken. Wir berauben uns praktisch selbst.
Wenn du künftig deine Ressourcen effizienter ausnutzen willst, Test, dann lies einfach weiter. Wenn du mit deinem Leben rundum zufrieden bist und kein Interesse an Verbesserung hast, höre am besten hier auf zu lesen und nutze deine Zeit anders.
Okay. Du liest weiter. Dann scheinst du interessiert daran zu sein, das Beste in deinem Leben zu bekommen und die dir zur Verfügung gestellten Ressourcen optimal für dich nutzbar zu machen.
Eine gute Entscheidung. Herzlichen Glückwunsch! So ticken Gewinner!
Wie aktivierst du nun dein Gewinner-Gen auf ein Maximum?
Um dir das anschaulicher zu machen, nehme ich dich jetzt einmal mit auf eine kleine Reise nach Afrika. Weißt du, wie man dort Affen fängt?
Nun, zunächst legt der Jäger einen hühnereigroßen Stein in ein Baumloch, welches ungefähr sechs Zentimeter Durchmesser hat. Dabei tut er sehr geheimnisvoll, währenddessen ihn die Affen aus sicherer Entfernung interessiert und neugierig beobachten.
Nun geht der Jäger einige Meter weg. Es dauert nie lange, da nähert sich der erste Affe und greift in das Loch. Er fühlt den Gegenstand und will ihn aus dem Loch ziehen. Dafür ist der Durchmesser des Lochs allerdings zu klein.
Selbstverständlich könnte der Affe seine Hand jederzeit wieder aus dem Loch herausziehen, wenn er den Stein loslassen würde. Dazu kann er sich aber nicht durchringen.
So gelingt es dem Jäger ganz leicht, den Affen zu fangen, indem er ihm einen Sack überstülpt.
Kann es sein, dass auch wir manchmal von unserer Vergangenheit gefangen gehalten werden? Dass wir uns an Dinge und Sicherheiten klammern?
Und kann es sein, dass wir dadurch unsere Hände nicht frei haben für Neues – für neue Projekte, neue Blickwinkel, neue Erfahrungen und für ein Leben, welches uns glücklicher machen würde?
Ich erinnere mich daran, als sich vor Jahren einmal mein Wäschetrockner im wahrsten Sinne des Wortes "blitz-artig" ;) in den Altersruhestand verabschiedete.
Als ich dann die dicke Gebrauchsanleitung des neuen Geräts in der Hand hielt, muss ich wohl zugegebenermaßen etwas ungeduldig gewesen sein und auch nicht sehr klug – wie ich rückblickend eingestehen muss.
Denn ich weiß noch, wie ich dachte: Ach - das muss ich jetzt sicher nicht erst alles lesen. Das werde ich wohl noch hinbekommen - so schwierig wird das doch nicht sein. Immerhin habe ich ja auch schon Erfahrung mit einem Trockner. Und sollte ich doch nicht zurechtkommen, könnte ich ja immer noch nachschauen.
Nun, offen gestanden drückte ich erst einmal eine falsche Taste ;), aber zu meiner Freude war der nächste Versuch erfolgreich.
Natürlich ist das neue Gerät technisch deutlich hochwertiger als sein über zehn Jahre älterer Vorgänger. Bereits im Display lässt sich erkennen, dass es neben den von mir bislang verwendeten Trockenprogrammen noch eine Menge weiterer Einstellungen, Programmierungsvarianten und Erleichterungen für die "beschäftigte Hausfrau" gibt, die ich aber aktuell überhaupt noch nicht kenne und deshalb auch bis dto. nicht nutze - wie auch... Denn um das gesamte Repertoire ausschöpfen zu können, müsste ich mich im Vorfeld eben doch erst einmal mit der Gebrauchsanleitung beschäftigen. ;)
Wozu erzähle ich dir das?
Kann es sein, dass wir bei bestimmten Themen im Leben dazu neigen, auch einfach immer nur wieder auf alte „Programmierungen und gewohnte Abläufe“ zurückgreifen?
Das muss per se nicht schlecht sein. Bewährtes und gute Gewohnheiten sollte man beibehalten.
Doch manchmal fordern uns die Umstände geradezu heraus und erlauben es uns, neue Wege zu gehen, um einen Mehrwert generieren zu können und um im Leben ein neues, höheres Level zu erreichen.
Und doch begnügen wir uns – nahezu abgestumpft – so oft mit Althergebrachtem und rotieren Tag für Tag im alten Trott.
Weshalb ist das so?
Warum sehnen sich Menschen einerseits nach
• Veränderung,
• Freiheit,
• Glück und
• Frieden in ihren Herzen,
während sie andererseits doch gleichzeitig mit einer stupiden Beharrlichkeit an Dingen festhalten, die sie am Vorwärtskommen und am Erreichen ihres Glücks hindern?
Wenn wir nach einem solchen Muster funktionieren, nehmen wir unsere innere Unzufriedenheit in einer Art Ohnmacht wahr, was meint, dass wir uns dann ohnmächtig den Umständen ausgesetzt fühlen. In dieser Gefahr, auf äußere Bedingungen zu reagieren, stehen wir alle – ausnahmslos.
Wir glauben dann, keine Handhabe innerhalb der uns einengenden oder klein haltenden Umstände zu besitzen.
Das ist allerdings ein destruktiver Tunnelblick, weil wir tatsächlich IMMER die Macht haben, angemessen auf die Umstände um uns zu reagieren. Diese Ressource – ich nenne es einmal das Gewinner - Gen - wurde uns sozusagen schon in die Wiege gelegt. Und diese Veranlagung gibt uns auch die Autorität über die Umstände.
Bitte verstehe mich richtig:
Ich sage damit nicht, dass wir die Umstände einfach so ändern können, wenn sie uns missfallen. Das wäre zwar sehr cool, ist aber natürlich illusorisch.
Was ich allerdings meine, ist, dass wir – jeder Einzelne - die uneingeschränkte Autorität besitzen, darüber zu entscheiden, WIE wir auf die Umstände reagieren.
Wenn wir folglich die Schuld auf die Umstände schieben oder auf andere Personen, die dann von uns beschuldigt werden, für unser unglückliches Leben verantwortlich zu sein
• der fordernde Chef vielleicht,
• das nervige Kind,
• der streitsüchtige Ehepartner,
• Frau Merkel und die Politik…,
dann geben wir in dem Moment unsere Autorität und unsere Verantwortung an andere ab und degradieren uns damit automatisch und augenblicklich zum Opfer.
Denn es gilt: Wem wir die Schuld geben, geben wir die Macht.
Falls du jetzt vielleicht gerade in einem Bereich deines Lebens in einer sehr herausfordernden Situation steckst (Gesundheit, Beruf, Partnerschaft, Finanzen…), habe ich gute Nachricht für dich:
Da das Gewinner – Gen, zumindest objektiv gesehen, jeder Mensch besitzt und du nachweislich zu dieser Spezies gehörst, trägst auch du es in dir, Freund.
Warum sage ich objektiv gesehen? Nun, weil bei vielen kaum etwas davon zu sehen ist; es ist sozusagen eher rudimentär vorhanden, wie ein Muskel, der eben nie oder nur sehr selten benutzt wird.
Dabei ist der Vergleich mit dem Muskel nicht zufällig gewählt. Erfreulich ist nämlich, dass wir jederzeit damit starten können, unser Gewinner -Gen im Alltag zu integrieren. Dadurch wächst es und ganz automatisch werden auch wir so im Laufe der Zeit Gewinner über unsere Umstände.
Wie machen wir das nun ganz praktisch?
1. Übernimm Verantwortung!
• Suche nicht mehr die Schuld bei anderen Personen oder Rahmenbedingungen!
• Frage nicht mehr: „Was kann ich dafür?“ (dass meine Lage so schlimm ist), sondern ergänze ein einziges Wort und beginne, danach zu handeln: „Was kann ich dafür TUN?“ (dass meine Lage sich verbessert)
Sich derart aus einem eingefahrenen Verhalten zu befreien, erfordert natürlich auch etwas Mut. Damit trainierst du praktisch gleich noch einen Muskel – dein Rückgrat. ;)
Du siehst, es erwartet dich eine ganze Bandbreite von Nutzen, wenn du es wagst. Denn wenn ich vorhin auch herausstellte, dass wir über die Umstände selbst keine Autorität haben, sondern lediglich über unsere Reaktion darauf, so gibt es dennoch einen verblüffenden Nebeneffekt: Wenn wir aus der Opfer- und Schuldzuweisungsspirale ausbrechen, verändern sich im Nachgang interessanterweise auch die wahrgenommenen Umstände. Da existiert ganz offensichtlich eine Synergie.
Und noch ein weiterer Blickwinkel ist interessant, wenn es um die praktische Aktivierung deines Gewinner – Gens geht.
2. Erlaube es dem Leben, dich zu schleifen!
Kannst du dir vorstellen, Freund, dass es vielen Menschen einfach zu aufwendig und zu mühsam ist, sich „weiterzuentwickeln“ oder sich vom Leben schleifen zu lassen? So wie mir das Lesen der Gebrauchsanleitung zu umständlich war.
Folglich konnte ich auch nur einen Bruchteil der Möglichkeiten abrufen und für mich nutzbar machen. Schlau ist anders.