"Was ist, wenn... ?“ - Stark sein in verzweifelten Situationen (2)
Aktualisiert: 15. Aug. 2020
Hallo Freund,
erinnerst du dich an mein „Keller-Erlebnis“, von dem ich dir im letzten Brief berichtete?
Es spiegelte sehr klar wider, wie schwer wir es uns oft im Alltag unbewusst selbst machen, indem wir Katastrophen vorwegnehmen und darunter leiden, obwohl wir diese im Leben tatsächlich nie durchmachen werden.
Indem wir stattdessen irreführende und destruktive Gedanken aktiv verwerfen und bewusst in der Bullshit-Box entsorgen, wird unser Alltag nachweislich entspannter.
Wenn du wissen willst, wie so etwas ganz praktisch funktionieren kann, dann lies gerne weiter.
Lass mich bitte vorausschicken, dass ich dir hier keinen klassischen „Ratschlag“ geben werde. Warum? Weil ich nichts davon halte, sich unter erwachsenen und mündigen Menschen vorzuschreiben, was man gefälligst zu tun oder zu lassen hat. Nur allzu oft sind Rat-Schläge im Alltag nämlich genau betrachtet (doch nur übergestülpte) Schläge – meist gut gemeint; aber gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht.
Was ich allerdings an der Stelle anbieten kann, ist, mit dir zu teilen, womit ich in diesem Thema gute Erfahrungen gemacht habe:
Ich habe gelernt, Gott in jeder Sache mit ins Boot zu nehmen.
Vielleicht fragst du dich, wozu das nützlich sein könnte? Nun, dann frage ich dich mal zurück:
„Wozu werden Autos getunt?“ Klar, um mehr Leistung abzurufen, um schneller und leistungsstärker unterwegs zu sein und - last but not least - um Spaß zu haben und die Fahrt entsprechend zu genießen!
Wenn ich also Jesus in meine Alltagsthemen hineinnehme, wirkt das wie ein sensationelles Tuning, welches mir ermöglicht
• deutlich „mehr PS“ abzurufen und auf die Straße zu bringen und zwar dauerhaft und entspannt.
Als Christ habe ich nämlich einen nahezu unbezahlbaren Bonus in petto: Ich verlasse mich auf die Zusagen Gottes für mein alltägliches Leben.
Und was für mich gilt, gilt prinzipiell auch für dich – wenn du willst.
Das mag jetzt vielleicht etwas mystisch klingen, aber der Fakt ist doch folgender:
Die meisten Menschen heutzutage sind verstandesgeleitet (weil die Gedanken ja vermeintlich frei sind). D.h., sie lassen sich von ihren Gefühlen und Gedanken steuern. Wie die uns allerdings regelmäßig in die Irre leiten, haben wir eindrücklich im letzten Brief gesehen.
Dazu kommt eine weitere Tatsache, die (uns vermutlich nicht schmeckt und dennoch) unumstößlich ist:
• Der menschliche Verstand ist begrenzt, auch einer, der mit 1,0 das Abi gemacht oder als Jahrgangsbester sein Studium an der Harvard University absolviert hat.
Und deshalb kann er Gott erst einmal nicht verstehen.
Ein Mensch versteht, wer Gott ist, wie ein Käfer versteht, wer der Mensch ist.
So ist das.
Wenn unser Geist Erkenntnis von Gott erhält, aber unser Verstand überlegt, ob das sein kann oder nicht, dann werden wir nie wirklich weiterkommen.
Ich muss bereit sein, es zu glauben. Anderenfalls komme ich nicht in den Genuss und das Erleben der Kraft, die daraus wirkt. Und sie wirkt. Das WEISS ich, weil ich es regelmäßig erlebe. Kann ich es erklären? Nein.
Es ist vergleichbar mit dem Gang zum Arzt, wenn du starke Schmerzen hast. Der Arzt verschreibt dir ein entsprechendes Medikament und versichert dir, dass es hilft.
Zur Praxistür heraus zweifelst du an der Echtheit dieses Rates und denkst: Auf keinen Fall werde ich das Rezept einlösen!
Weshalb kommt dir dieser Gedanke? Weil du dem Arzt offensichtlich nicht glaubst, was er sagt. Du vertraust ihm nicht wirklich. Ergo wirst du das Medikament nie besitzen und dich logischerweise dann weiterhin mit deinen Schmerzen herumärgern müssen.
Kann man machen - sonderlich clever ist das allerdings nicht, stimmt`s?!
Genauso gut könntest du dem Arzt glauben, das Rezept einlösen, das Medikament schlucken und hättest in dem Fall vermutlich gute Chancen, schmerzfrei zu werden und dein Leben wieder zu genießen.
WIE genau das Mittel wirkt, welche chemischen Prozesse im Detail ablaufen, können wohl auch die wenigsten von uns erklären, wenn sie eine Pille schlucken. Sie vertrauen einfach. Sie glauben, dass es stimmt, was der Arzt sagt.
Wenn Gott Gott ist, ist es doch absolut logisch, dass wir Ihn nicht verstehen und Seine Gedanken nicht nachvollziehen können. Anderenfalls wären wir ja selbst Gott.
„Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ (Jesaja 55,9)
Gleichzeitig kommen von oben nur gute Gaben und vollkommene Geschenke. Das haben wir ebenfalls schriftlich - nachzulesen in Jakobus 1,17.
Und GENAU DAS ist es doch, was wir alle WOLLEN:
• GUTE Gaben und VOLLKOMMENE Geschenke.
Na, ich jedenfalls bin mega interessiert daran. Um in den Besitz zu kommen, muss ich mich lediglich auf Gott verlassen, auf das, was in seinem Wort steht, nicht auf meinen Verstand.
Wohin LETZTERES führt, haben wir gesehen - regelmäßig in sinnlose Panik und in Stress.
Unser Verstand ist so programmiert, dass er versucht, die Dinge immer einzukategorisieren, damit alles irgendwie einen Sinn ergibt. Kein Mensch tut im Übrigen etwas, was in einem bestimmten Augenblick aus seiner Sicht keinen Sinn macht. Das ist tatsächlich immer so, auch wenn z.B. ein Verbrechen verübt wird: In diesem (wenn manchmal auch nur sehr kurzen) Moment ist dies die sinn-vollste Reaktion, die für den Täter abrufbar ist.
Aufgrund meiner Erfahrungen der letzten 20 Jahre bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die einzige Chance, nicht in die Irre geleitet zu werden, ist, zu lernen, mit dem Heiligen Geist zu leben – was nichts anderes bedeutet, als Gott zu vertrauen.
Wenn wir Gott GLAUBEN, dass Er
• gut ist,
• die Liebe ist,
• Dich und mich so sehr liebt, als gäbe es sonst auf der ganzen Welt niemanden, dem Er Seine Liebe zeigen könnte
• und absolut vertrauensWÜRDIG ist,
dann kann unser Geist (jeder Mensch besteht aus Körper, GEIST und Seele) Dinge verstehen, die unser Verstand nicht versteht und deshalb anders machen würde.
Ein vom Heiligen Geist geführter Mensch tut übrigens auch nur Dinge, die Sinn für ihn machen - und für ihn ist es absolut SINNVOLL, Gott zu vertrauen.
In Sprüche 3,5-6 sagt Gott uns, dass wir uns von ganzem Herzen auf Ihn verlassen sollen und nicht auf unseren Verstand.
Warum sagt Er das? Weil es stimmt und unser Verstand uns täuscht. Und Hand auf`s Herz - das wissen auch wir beide - nicht erst seit dem letzten Brief.
Wenn ich Gott vertraue, wird es Situationen geben, die sind nicht „logisch“ vom Verstand her - aber sie sind doch gleichzeitig absolut kraftvoll, erfolgreich und zielführend.
Es ist großartig. Und diese Kraft ist in dem Moment keine menschliche, sondern – die Bibel nennt das - die Gnadenkraft Gottes.
Und was für mich gilt, gilt wie gesagt auch für dich. Denn die Verheißungen Gottes gelten für ALLE, die sie im Glauben ergreifen wollen.
Letztlich geht es doch darum, sich keine UNNÖTIGEN Sorgen zu machen, weil wir falschen Gedanken geglaubt haben. DIE sind es nämlich, die uns herunterziehen. Das ist absolut wahr.
Kleines Beispiel zur Illustration:
Stelle dir bitte einmal vor, dass dein Partner oder deine Partnerin nicht wie erwartet zur gewohnten Zeit nach Hause kommt.
Irgendwann kommt dir vermutlich der Gedanke: Da könnte vielleicht etwas passiert sein...? Ein Verkehrsunfall?
Und wenn dieser ungewisse Zustand lange genug anhält, dann wird sehr wahrscheinlich aus dem „es könnte…“ ein: „Da ist bestimmt etwas passiert!“
Gut möglich, dass die Gedanken dann noch Blüten treiben und du neben einem möglichen Verkehrsunfall auch noch weitere Facetten eines Worst-Case-Szenarios ins Kalkül ziehst – eine Affäre womöglich.
Interessant:
Es gibt für jeden von uns immer zwei Möglichkeiten, eine Situation anzugehen:
• Eine ist geistlich, die andere ist menschlich, also verstandesorientiert.
Okay - schauen wir uns zuerst die menschliche an:
Wie geht es dir mit dieser Variante? Nun, da schiebst du erst einmal so richtig Panik, weil du dich intuitiv und gleichzeitig exorbitant in diese Gedanken hinein steigerst. Du schaukelst dich - unbewusst und ohne das zu wollen - derart hoch, dass zu den Gedanken dann auch tatsächlich das entsprechende schlechte Gefühl kommt. Dein Herz fängt an zu rasen, du kannst dich auf nichts anderes mehr konzentrieren, vielleicht wird dir auch spürbar körperlich übel, weil du die nahende Katastrophe regelrecht schon vor dir siehst und rudimentär durchlebst.
Wie sich allerdings später herausstellen wird, war dein Partner/ Partnerin lediglich deshalb länger unterwegs, um spontan etwas für deinen Geburtstag zu organisieren. Hmmm ...
Merkst du etwas: Der GEDANKE - es ist etwas passiert - ist da; er ist absolut real und sitzt sogar extrem hartnäckig in deinem Kopf. Und dennoch ist er falsch.
Dein Verstand belügt dich.
Und auch dein GEFÜHL ist real - du SPÜRST es. Das FÜHLT sich tatsächlich schlecht und erdrückend an. Und DOCH ist es falsch.
Dein Gefühl belügt dich auch.
Es bildet NICHT die Wahrheit in der Situation ab.
Der Vollständigkeit halber will ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass unser Gefühl und unser Verstand per se etwas Nützliches sind und durchaus eingesetzt und benutzt werden dürfen und auch sollten. Anderenfalls würden wir wohl beispielsweise unsere statistische Lebenserwartung drastisch nach unten korrigieren, weil wir alle bei Rot über die Ampel düsen...
Was wir uns nur sehr gut merken sollten, ist: Unsere Gedanken UND Gefühle können uns belügen. Sie tun das leider sogar sehr oft.
Wenn in derart hoch emotionalen Momenten wie gerade in Szene gesetzt vielleicht noch irgendjemand etwas von dir will, dann
• explodierst du wie eine F-1,
• und reagierst nicht selten unangemessen, wütend und genervt.
Oder?
Und wenn dann – mit zwei Stunden Verspätung - dein Partner seelenruhig zur Tür hereinspaziert
• nichts ahnend von deinem Gedanken-Horror,
• sich stattdessen innerlich wie ein richtiger Held fühlend, weil der festen Überzeugung, die letzten beiden Stunden wirklich lobenswert und edel investiert zu haben, um dich zu deinem Geburtstag zu überraschen, ...
…wird er von dir statt freudig begrüßt nur wütend mit Vorwürfen bombardiert.
Genau genommen gibst du nämlich innerlich IHM die Schuld für deine panischen zwei Stunden. Damit wird ER von dir zum Opferlamm für DEINE schlechte Entscheidung gemacht, den falschen Gedanken geglaubt zu haben.
Als Krönung des Ganzen habt ihr einen katastrophalen Abend und einen handfesten Krach.
Okay - das war die erste Möglichkeit, die Situation anzugehen: die menschliche, verstandesseitige und bedauerlicherweise auch die übliche.
Zum Glück gibt es aber eine Alternative, um mit herausfordernden Situationen umzugehen. Und wenngleich sie deutlich unpopulärer ist, so entpuppt sie sich als äußerst anwenderfreundlich und lösungsorientiert.
Die Ausgangssituation in unserem Beispiel ist identisch: Der Partner (Partnerin) kommt nicht wie erwartet nach Hause.
Alternativ hast du in dem Moment die Freiheit, dir ein Bibelwort zu nehmen - das sind feste Zusagen – darauf hast du einen ANSPRUCH, z.B. auf die Zusage (vergleichsweise das „Rezept“) aus Philipper 4,6-7 NGÜ:
„Macht euch um nichts Sorgen! Wendet euch vielmehr in jeder Lage mit Bitten und Flehen und voll Dankbarkeit an Gott und bringt eure Anliegen vor ihn. Dann wird der Frieden Gottes, der weit über alles Verstehen hinausreicht, über euren Gedanken wachen und euch in eurem Innersten bewahren – euch, die ihr mit Jesus Christus verbunden seid.“
Ergo: FRIEDEN statt Panik; Ruhe anstelle von Nervenkrieg, Streit und Verzweiflung.
Und dabei geht es nicht um Ignoranz oder Gleichgültigkeit. Es geht darum, sich keine UNNÖTIGEN Sorgen zu machen.
Du könntest also ins Gebet gehen und Gott beim Wort nehmen:
"Gott, Du hast gesagt und mir versprochen, dass… (Dann nennst du eine Bibelstelle, die auf deine momentane Situation passt.) Und genau dieses Versprechen, diesen Gutschein, löse ich jetzt bei Dir ein. Danke." So einfach geht das tatsächlich. Eben wie: Rezept einlösen, Medikament wirken lassen, Leben wieder genießen. :)
Ich erinnere mich an die Zeit als meine Tochter noch kleiner und mit dem Schulbus unterwegs war - und sogar auch später noch, als sie bereits auf das Gymnasium ging – da kam es immer wieder einmal vor, dass ich plötzlich den Gedanken hatte, ihr sei bestimmt etwas Schlimmes passiert, weil sie sich verspätet und nicht Bescheid gegeben hatte.
Ganz am Anfang bescherte mir das echt aufgewühlte und panische Zeiten, weil ich das Prinzip, über welches ich dir heute schreibe, selbst noch nicht kannte und verstanden hatte.
Ruckzuck hatte sich zum ersten Gedanken, dass ihr etwas Schlimmes passiert sein könnte, ein zweiter dazugesellt:
Vielleicht hatte sie gar nicht „nur“ einen Unfall, sondern wurde womöglich entführt.
Ich gebe zu, mit entsprechend Abstand klingt so ein Gedankengang ziemlich spooky. Doch jede Mutter oder jeder Vater wird vermutlich irgendwann einmal in eine Situation kommen, in der sich ein solcher Gedanke einschleicht und hartnäckig sein Terrain verteidigt.
Und ich weiß, wie unsagbar wohltuend und wie erleichternd es SPÄTER war, als ich dann ganz selbstverständlich immer schon beim ersten Gedanken SOFORT betete und Gott bat,
• dass ER mein Kind behüten und bewahren möge, wo immer es auch gerade sei;
• und ich stellte meine Tochter unter den Schutz von Jesus Christus.
Das ist ein sehr kraftvolles Gebet, und bekanntermaßen wirkt Gottes Kraft zudem auch unabhängig von Raum und Zeit.
Und dann GLAUBTE ich, dass sie gerade den besten Bodyguard des Universums an der Seite hatte und ich WAR beruhigt. Weil ich WEISS, dass Gott treu ist.
Mein Verstand (Seele) suggerierte mir natürlich trotzdem: So ein Quatsch, Anett! Totaler Schwachsinn! Wie soll das denn gehen?
Ich sagte mir dann nur: Keine Ahnung. Weiß ich auch nicht. Muss ich auch nicht erklären können; mir genügt, dass es wirkt. :) Und das tat es: Meine Tochter kam JEDES Mal wohlbehalten an… in all den Jahren. Heute ist sie bereits eine junge Frau und inzwischen mit einem wunderbaren jungen Mann verheiratet.
Wie sich dann damals nach all den falschen Gedanken herausstellte, hatte sie sich manchmal einfach nur verplaudert, oder es war noch kurzfristig in der Schule länger geworden.
NIE war das, was mir meine Gedanken an Schlimmen vorgaukelten, tatsächlich wahr gewesen. Gott sei Dank. Wem auch sonst?
Und ich hätte mich ohne die Kraft des Gebets JEDES Mal innerlich fertig gemacht und hätte Nerven gelassen bis zu dem Moment, wenn sie dann endlich zu Hause eintraf.
Ein verstandesgeleiteter Mensch kann nicht verstehen, was ein geistgeführter tut: Beten und Glauben. Aber ich kann nur berichten, dass es mir GENAU DAMIT richtig gut geht und ich nachweislich durchweg gute Erfahrungen mache.
Abgesehen davon ist die Alternative zum Gebet und Gottvertrauen doch nun wirklich nicht ansatzweise in der Lage, wettbewerbsfähig zu sein. Das begreift sogar mein begrenzter Verstand. ;)
Jemand sagte einmal sehr weise:
Wenn wir SO VIEL beten würden, wie wir uns sorgen, hätten wir viel weniger Sorgen. ;)
Die Verheißungen der Bibel stehen auch Dir zu, Freund, weil du ein Anrecht darauf hast, OHNE Sorgen und MIT Frieden im Herzen dein Leben zu leben und deine Tage hier auf dieser Erde glücklich zu genießen - unabhängig der Umstände um dich herum.
Ein glückliches und erfülltes Leben ist dein und mein Geburtsrecht. Und deshalb ist es unter unserer Würde, mit weniger zufrieden zu sein.
Vielleicht konnte ich dir mit dem Teilen meiner Erfahrungen ein klein wenig nützlich sein. Das würde mich sehr glücklich machen, weil ich mir für dich von Herzen wünsche, dass auch du in herausfordernden Situationen immer selbstverständlicher angemessen agierst und alle dir zur Verfügung stehenden PS auf die Straße bringst. Fahren macht so definitiv mehr Spaß! Probiere es einfach aus, wenn du magst!
Liebe Grüße,
Deine Anett & das God is good Team