"Was ist, wenn... ?“ - Stark sein in verzweifelten Situationen (1)
Aktualisiert: 15. Aug. 2020
Hallo Freund,
Die Gedanken sind frei.
Vermutlich hast du diesen Satz auch schon gehört oder bereits selbst gesagt. Lange Zeit dachte auch ich, dass dies stimmt, bis mir klar wurde, dass ausgerechnet meine Gedanken oft der Ursprung völlig überflüssiger Probleme waren.
Kennst auch du vielleicht Situationen, in denen du in Gedanken regelrecht hin- und hergerissen bist?
Kennst auch du Momente, in denen es von allen Seiten auf dich einzuprasseln scheint und du das Gefühl hast, überhaupt keinen KLAREN Gedanken mehr fassen zu können?
Kennst auch du Augenblicke, in denen du dir dann nichts mehr sehnst, als einfach nur allein auf der sprichwörtlich einsamen Insel zu landen – weit weg von dem ganzen Tohuwabohu?
Ja?
Dann ist es eine gute Entscheidung von dir, diesen Newsletter zu lesen, weil ich glaube, dass du davon profitieren kannst.
Freund, kennst du „Was ist, wenn…?“ – Gedanken?
Was ist, wenn …
• … ich schwer krank werde?
• … meine Ehe zerbricht?
• … meine Kinder auf die schiefe Bahn geraten?
• … das Geld nicht kommt?
• … der Vertrag/ Auftrag platzt?
• … ich versage?
• … ich enttäuscht werde?
• … ich arbeitslos werde?
• … ich abgelehnt werde?
• … mein Traum sich nicht erfüllt?
„Was ist, wenn…?“ – Gedanken beziehen sich interessanterweise immer auf unsere Zukunft. D.h., wir machen uns Gedanken und Sorgen um etwas, was überhaupt noch nicht da ist und zu 99 Prozent (!) auch NIEMALS eintreffen wird!
Das ist doch nüchtern betrachtet absoluter Bullshit!
Und doch stehen wir alle in der Gefahr, in diese Falle zu tappen. Dann schaffen es solche „Was ist, wenn…?“ – Gedanken sogar, uns regelrecht Angst zu machen.
Warum ist das so?
Weil WIR diesen Gedanken ERLAUBEN uns Angst zu machen.
„Was ist, wenn…?“ – Gedanken führen uns in Verwirrung und Verzweiflung und gehen meistens Hand in Hand mit dem Satz: „Hätte ich doch nur…“
Ein kleines Erlebnis, welches mich in dem Zusammenhang maßgeblich prägte, will ich an dieser Stelle gerne mit dir teilen.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus. Als ich dort einzog, erhielt ich einen ziemlich großen Keller zur Nutzung dazu.
Vor einigen Jahren wollte der Vermieter eine Solaranlage auf dem Dach installieren. Er brauchte meinen Keller für die Technik und bat mich, meinen Keller zu tauschen. Allerdings liefen durch den neuen Keller an der Decke im Bereich des Fensters diverse Heizungsrohre hindurch.
Eines Tages klingelten unangemeldet zwei ausgesprochen freundliche Handwerker und wollten wegen dieser Rohre in den Keller.
Sie sagten noch, sie müssten nur dieses eine Mal hinein, um etwas umzubauen und dann nie wieder - und baten mich um Zugang.
Mir kam das komplett ungelegen, denn ich steckte gerade in den Vorbereitungen zu meinem nächsten Termin und schloss ihnen deshalb nur schnell auf.
Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich diesen Keller komplett zugestellt hatte - mit diversen privaten Utensilien, die man halt so im Keller lagert, aber auch mit umfangreichem Equipment für den Dienst, weil wir damals noch keine Gemeinderäume hatten.
Wenn man die Kellertür öffnete, sah es zwar auf den ersten Blick nicht nach irgendeinem „System“ aus, nach dem eingeräumt war - aber es war durchaus … ein geordnetes Chaos… So will ich das einmal nennen. ;)
Tatsache war allerdings, dass es keine Chance gab, irgendwie auch nur in die Nähe des Fensters zu kommen ... dahin wo die Leitungen waren. Dort stand echt ALLES voll… und ohnehin war in dem restlichen Keller auch nur ein sehr schmaler Gang frei geblieben.
Merklich zuckten die Handwerker kurz zusammen, als auch sie offenbar die Brisanz ihrer Lage erfassten. ;) Ich entschuldigte mich, dass ich nicht beim Ausräumen helfen könne, weil ich dann gleich los müsse. Die beiden nahmen das ganz entspannt und meinten nur lachend - mit Blick auf die Weinflaschen: „Kein Problem, genug zu Trinken ist ja da…“ :)
Ich ging zurück in die Wohnung und dachte – das Schlimmste befürchtend: Große Güte - … das kann ja heiter werden; die werden jetzt logischerweise alles herausräumen:
Was ist, wenn…
• … die vielleicht Wanddurchbrüche bohren müssen?!
Was ist, wenn…
• … danach alles voller Dreck ist?!
Was ist, wenn …
• … die dann alles nur husch-husch wieder irgendwie hineinstopfen … natürlich Privates und Dienstliches komplett durcheinander?!
Diese Gedanken schienen mir absolut naheliegend, logisch und begründet zu sein.
Und ich dachte noch: Hätte ich doch blooooß NIE den Keller getauscht!!
Vor lauter innerer Unruhe war ich völlig abgelenkt und in meiner Arbeit blockiert, sodass ich kaum noch etwas fertig brachte von dem, was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Mir war regelrecht schlecht und ich war innerlich massivst beunruhigt.
Nach ca. einer Stunde musste ich los und ich dachte, es wäre eine gute Idee, bei den beiden vorbeizugehen – um mich so mental schon einmal auf die Größe der Katastrophe einstellen zu können.
Doch zu meiner großen Verwunderung waren die zwei schon wieder weg und die Tür ins Schloss gefallen.
Ich nahm meinen Schlüssel und öffnete - auf das Schlimmste gefasst – die Tür.
Ich traute meinen Augen nicht:
• Es war eine mega Ordnung in dem Keller.
• Ich konnte es kaum fassen, denn zum ersten Mal hatte ich einen breiten Gang im Keller und kam rechts und links bequem an alles heran.
• Der Zugang zum Fenster war komplett frei.
Und sofort kam mir ein weiterer Gedanke: Was ist, wenn die etwas haben mitgehen lassen? Es war plötzlich so viel Platz, da MUSSTE ja etwas fehlen …
Und so traf mich der nächste Schock. Denn ich prüfte das natürlich sofort – nur komisch - alles schien da zu sein, ALLES. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Wie konnte das sein? Und dann realisierte ich den Ober-Hammer: Es war nahezu alles umgestellt, gleichzeitig aber absolut korrekt separiert und in Privates und Dienstliches sortiert! Unglaublich! Das KONNTE kein Mensch wissen!
Ich war fassungslos!
• Wie nur haben die DAS gemacht?!
• Und dazu noch in der Kürze der Zeit?!
Theoretisch und praktisch unmöglich. Wollten die nicht irgendetwas bauen? Außer meiner neuen Ordnung konnte ich nichts entdecken.
Ich war total geflasht. Und das bin ich noch heute, wenn ich daran denke.
Es ist mir bis heute ein Rätsel und ich werde rückblickend den Eindruck nicht los, dass dies irgendwie Engel gewesen sein müssen.
In der Gebrauchsanleitung für gelingendes Leben steht (Römer 8,28): „Denen, die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Besten.“ Das hatte ich ganz zweifelsfrei gerade - zutiefst beeindruckt - erlebt.
Doch so geflasht wie ich von den beiden Herren war, so erschrocken war ich über mich selbst, als ich erkannte, WIE dumm es von mir war, zu denken, dass die beiden alles durcheinander bringen würden. In den schlimmsten Facetten und in allen Farben hatte ich mir das bereits visualisiert.
Und gleichzeitig waren meine Dummheit und mein ganz offensichtlicher Fehler überaus wertvoll für mich. Warum?
Es beweist einmal mehr, dass Fehler und Krisen Chancen sind, weil wir darin ERFAHRUNGEN machen.
Und wenn wir dann aus diesen Erfahrungen lernen und die richtigen Schlüsse ziehen, entpuppen sich diese Fehler als wertvolle Steine auf dem Weg unserer Persönlichkeitsentwicklung.
Dieses Erlebnis damals hat meinen Umgang mit Gedanken komplett revolutioniert. Ich kann mich nicht erinnern, dass seit diesem Tag die „vermeintlich freien Gedanken“ es schafften, mich noch einmal in ein derartiges mentales Pseudo-Chaos zu verstricken.
Denn durch diese Erfahrung habe ich erkannt: Wer seines GLÜCKES Schmied sein will, muss der CHEF über sei