Hindernisse erfolgreich überwinden
Aktualisiert: 15. Aug. 2020
Hallo Freund,
möchtest du gern ein erfolgreicher Überwinder sein? Nun, ich vermute, dass deine Antwort Ja lautet, weil überwinden impliziert
siegreich zu sein,
Steine, die uns in den Weg gelegt werden, auszuräumen oder für uns nutzbar zu machen,
Konflikte bravourös zu meistern,
Krisen erfolgreich zu überstehen.
Wer würde das nicht wollen?
An der Stelle habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.
Zuerst die schlechte: Keiner wird als Überwinder geboren. Was aber gleich auch schon die gute Nachricht ist, weil das bedeutet, dass jeder Mensch die gleiche Chance hat, zum Überwinder zu werden – unabhängig vom sozialen Umfeld, in das er hineingeboren oder den Talenten, mit denen er ausgestattet wurde.
Vielleicht fühlst du dich momentan massivst herausgefordert, weil du in krassen Umständen steckst und nicht weißt, wie du dich verhalten sollst.
Überlegst du möglicherweise gerade, wie du da bestmöglich heraus kommst und diese Hürde überwindest?
Nun, die Antwort mag etwas überraschen, denn sie liegt schon im Wort selbst: Um Überwinder zu sein musst du etwas überwunden haben, genau genommen über Wunden hinaus gegangen sein.
Was bedeutet das? D.h. Erfolg, Glück und Stärke fallen nicht vom Himmel, sondern sind Resultate unserer Entscheidungen. Vom Himmel kommt allerdings Hilfe, so wir sie denn annehmen wollen.
„Ich richte meinen Blick empor zu den Bergen – woher wird mir Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat.“ (Bibel: Psalm 121,1-2)
Wenn ich in meinem Leben zurück sehe, dann waren es ausgerechnet die schwierigen Phasen, die mich in meinem Charakter formten, mich reifen ließen und mich voran brachten, wenn ich sie „über Wunden“ hatte. Und tatsächlich ging das nie OHNE Wunden, Verletzungen oder Schmerzen ab. Gleichzeitig entpuppten sich die härtesten Zeiten nicht selten im Nachhinein als regelrechter goldener Regen.
Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, in der fühlte ich mich wahrlich „Von Gott und der Welt verlassen“, wie es der Volksmund sagt. Vielleicht kennst auch du solche Phasen in deinem Leben. Möglicherweise durchlebst du ja gerade jetzt eine solche, steuerst auf eine zu oder hast sie gerade hinter dir.
Dann habe ich eine gute Nachricht für dich:
Meine Erfahrung daraus ist es, dass „die Welt“ uns tatsächlich nur allzu oft verlässt. Was ist "die Welt"? Das können Beziehungen sein, Menschen, von denen wir vielleicht einmal dachten, dass sie mit uns auf einer Wellenlänge wären, an unserer Seite durchs Leben gehen und Werte wahrhaftig mit uns teilen würden und die sich dann aber aus den verschiedensten Gründen von uns abwenden, vielleicht sogar anfeinden oder gegen uns intrigieren.
Doch nicht nur Beziehungen, sondern auch Materielles gehört dazu. Denn praktisch alle Dinge oder Annehmlichkeiten, an die wir uns vielleicht im Laufe der Zeit sogar gewöhnt haben, sind vergänglich, können ausbleiben und so nicht mehr Teil unseres Lebens sein – vielleicht das eigene Haus, welches bei einer Trennung verkauft wird, das Auto, das Ferienhaus, das eigene Unternehmen nach einem Konkurs ... Wir alle machen im Leben solche oder ähnlich einschneidende Erfahrungen.
Wie schnell es gehen kann, dass sich die Umstände und unser Umfeld ändern, erleben wir nicht zuletzt alle mehr oder minder intensiv seit März dieses Jahres.
Wir alle kennen Zeiten, in denen wir uns vielleicht sogar am absoluten Nullpunkt fühlen.
Doch genau dort, wo wir uns zutiefst verletzt, enttäuscht, verlassen und entmutigt fühlen, wo Gewohntes weg und verloren ist, dort, wo es tiefste dunkle Nacht in unserem Leben zu sein scheint, genau dort haben wir allen Grund zur Freude. Das klingt verrückt, denkst du? Ja, du hast recht, klingt es. Und gleichzeitig ändert es doch nichts daran, dass es die Wahrheit ist.
Denn genau betrachtet ist die Mitte der Nacht immer auch schon der Beginn eines neuen Tages - auch im übertragenem Sinn.
Egal wie verlassen und einsam du dich vielleicht gerade fühlst: Du bist nie wirklich allein.
Denn unzählige Male habe auch ich bereits die Erfahrung gemacht, dass in den schwersten Wegstrecken meines Lebens einer immer zu mir hielt: Mein liebender Schöpfergott - der übrigens auch Deiner ist, Freund. ;)
Und deshalb weiß ich, dass es nicht stimmt, wenn der Volksmund sagt: „Ich bin von Gott und der Welt verlassen,“ weil die Welt dich zwar verlässt, ja. Aber Gott verlässt dich nie. Niemals.
Solange du auf dieser Erde lebst, hält er dir in jedem Augenblick seine liebenden Arme weit ausgestreckt entgegen, einladend, damit du dich hinein flüchten kannst, ganz gleich ob du ein Kind, eine Frau oder ein Mann bist, ob du dich zerbrechlich zeigst oder stark.
An Gottes Herzen darfst du immer so sein wie du bist. Genau so, wie du dich gerade fühlst.
Kennst du die Sehnsucht, einfach nur in liebenden Armen zu liegen und zu wissen: Ich bin angenommen? Vorbehaltlos. Bedingungslos. Einfach nur, weil ich BIN: Ich bin genug, so wie ich jetzt bin. Ich muss überhaupt nichts tun, um meinen Wert zu bestätigen.
Vielleicht erinnerst du dich an einen Augenblick, in dem du dir in deinem Kummer gewünscht hättest, von jemandem in den Arm genommen zu werden, ungehemmt weinen zu dürfen, ganz ohne Angst vor Scham oder Reputationsverlust - zutiefst verletzt und gleichzeitig fühlbar geborgen und getröstet, weil spürbar gehalten?
„Ich will euch trösten wie einen seine Mutter tröstet.“ (Bibel: Jesaja 66,13)
In meinen dunkelsten Zeiten habe ich genau das erlebt: Gott war da für mich. Und manchmal war er tatsächlich der Einzige. Wann immer ich mich ihm anvertraute, wann immer ich ihn bat, mir zu helfen oder das Steuer meines Lebens (wieder) zu übernehmen, um mich weg von den Klippen zurück auf guten Kurs zu bringen, erwies er sich als treu und half mir. Ausnahmslos. Es gab Zeiten, da las ich jeden Tag Psalm 91 in der NGÜ-Bibel-Übersetzung. Auch heute bete ich diesen Psalm noch regelmäßig - inzwischen kann ich ihn auswendig - weil diese Worte wie Kraftfutter für mein Herz sind.
„Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden.“ (Bibel: Psalm 147,3)
Dabei kann seine Hilfe für dich überraschend facettenreich sein: Manchmal ändern sich die direkten Umstände ganz plötzlich in nie absehbarer Art und Weise zum Guten oder es treten unerwartet Menschen neu oder wieder in dein Leben, ein anderes Mal geschehen wissenschaftlich nicht erklärbare Ereignisse.
Wenn die Welt uns verlässt, gehen immer auch Türen zu, die vorher offen standen. Doch das Wunderbare und Großartige dabei ist, dass in diesen Zeiten parallel auch immer Türen aufgehen, die vorher gar nicht sichtbar waren oder - falls vorhanden - bis dahin verschlossen geblieben sind und sich nun plötzlich einladend öffnen. (Bibel: Offenbarung 3)
Vielleicht scheint deine kleine Welt gerade in dieser großen Welt aus den Fugen zu geraten. Das ist nicht schlimm, auch wenn es sich durchaus schlimm anfühlen kann. Denn wenn sich Dinge ändern, ist es nur Zeit für den nächsten Schritt, um in deinem Leben weiter voranzukommen.
Oft fühlen wir uns wertlos in solchen Phasen unseres Lebens und nicht genug. Doch das ist eine Lüge und es hat fatale Folgen, wenn wir ihr glauben, weil es uns ängstlich macht und anfällig für Manipulation.
Stellt sich die Frage, weshalb wir so oft meinen, nicht viel wert zu sein, Liebe nicht zu verdienen oder nicht gut genug zu sein.
Nun, die Antwort ist ganz einfach: Weil wir fälschlicherweise die Person mit dem Verhalten gleichsetzen. Damit gilt Liebe gegen Leistung.
Die meisten von uns sind so groß geworden und unsere Eltern haben es ihrerseits auch nicht anders gelernt. Das bedeutet, dass wir uns in dem Moment, wenn wir unsere Leistung im Außen als unzureichend empfinden oder als solche gespiegelt bekommen, automatisch minderwertig fühlen und nicht liebenswert.
Das ist aber totaler Irrsinn! Wir müssen deshalb lernen, die Person vom Verhalten wieder abzukoppeln, weil nur das gesund ist und wahrer Liebe entspricht. Alles andere ist im besten Fall eine „Geschäftsbeziehung“: -> Wenn du dies und das tust, dann "liebe" ich dich. -> Wenn du dies oder das lässt, dann "liebe" ich dich.
Mit wahrer Liebe hat das nichts zu tun.
Echte Liebe ist bedingungslos. Diese Liebe gibt, vertraut und ist voller Hoffnung.
Am ehesten wird uns das wahre Wesen der Liebe vielleicht am Beispiel einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung deutlich: Als Mutter oder Vater liebst du dein Kind. Einfach so, nur, weil es da ist. Das ist genug. Es leistet nichts dafür, um von dir geliebt zu werden. Stattdessen macht es in die Windeln, fordert deine Zeit, weil es am liebsten den ganzen Tag mit dir verbringen will, macht dir Arbeit und kostet eine Menge Geld. Doch nie im Leben kämst du auf die Idee, es deshalb nicht zu lieben. Es kann den größten Mist verzapfen – dann hältst du zu ihm - vielleicht auch noch eine Standpauke, weil es dein Erziehungsauftrag ist. ;) Aber ungeachtet dessen wirst du es dennoch weiter lieben.
Es ist wichtig, dass wir verstehen, die Person vom Verhalten zu trennen, weil die Wahrheit ist: Als Person bist DU immer liebensWERT und WERTvoll - unabhängig von dem, was du tust oder lässt. Das gilt seit dem Tag, an dem du geboren wurdest.
Und was dein Verhalten betrifft: Wenn du willst, kannst du das doch jeden Tag verbessern, falls du feststellst, dass du vielleicht noch Gewohnheiten hast, die nicht förderlich sind für deine Ziele im Leben. Du hast einen freien Willen. Damit hast du auch die Freiheit, dein Verhalten zu optimieren. Das entscheidest aber allein du. Mit deinem Wert als Person hat dein Verhalten jedoch nichts zu tun.
Ganz gleich also, wo du heute stehst. Ganz gleich, was du vielleicht gerade durchmachst: Du bist wertvoll, Freund.
Oft spiegelt unser Umfeld uns leider genau das Gegenteil, was dann allerdings durchaus ein Grund sein sollte, einmal darüber nachzudenken, ob unser aktuelles Umfeld noch mit unseren Wertvorstellungen, Überzeugungen, Zielen, Träumen und Visionen übereinstimmt oder ob wir es gegebenenfalls verändern sollten. Auch hier haben wir einen freien Willen, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen.