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Durchblick statt Augenwischerei

Aktualisiert: 5. Mai 2021

Hallo Freund,

diesen Brief für dich schreibe ich heute, am 26. April – meinem Geburtstag.

Es ist erstaunlich… tatsächlich sind schon wieder zwölf Monate vergangen seit dem letzten „Happy Birthday“.

Kommt es dir vielleicht manchmal auch so vor als würde die Zeit regelrecht verfliegen? Vielleicht kennst auch du Passagen deines Lebens, in denen die Uhren sich schneller zu drehen scheinen… ?

Mit Dankbarkeit und Freude schaue ich heute zurück auf das vergangene Jahr.

Gleichzeitig wird uns an einem solchen Tag möglicherweise aber auch bewusst (wenngleich vielleicht auch nur für einen kurzen Augenblick), dass unser Leben hier endlich ist.

In der Gebrauchsanleitung für gelingendes Leben wird in Lukas 12 wird von einem erfolgreichen Bauern berichtet:

»Die Felder eines reichen Mannes hatten einen guten Ertrag gebracht. Der Mann überlegte hin und her: ›Was soll ich tun? Ich weiß ja gar nicht, wohin mit meiner Ernte.‹

Schließlich sagte er: ›Ich weiß, was ich mache! Ich reiße meine Scheunen ab und baue größere. Dort kann ich mein ganzes Getreide und alle meine Vorräte unterbringen. Und dann werde ich zu mir selbst sagen: Du hast es geschafft! Du hast einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Gönne dir jetzt Ruhe, iss und trink und genieße das Leben!‹

Da sagte Gott zu ihm: ›Du törichter Mensch! Noch in dieser Nacht wird dein Leben von dir zurückgefordert werden. Wem wird dann das gehören, was du dir angehäuft hast?‹« Jesus schloss, indem er sagte: »So geht es dem, der nur auf seinen Gewinn aus ist und der nicht reich ist in Gott.«

Ich glaube, es lohnt sich, ab und an einmal innezuhalten, um sich bewusst darüber zu werden, was unser Leben wirklich ausmacht. Die folgenden vier Brillen können wir nehmen, um verschiedene Sichtweisen unseres Lebens klarer zu machen und zu beantworten: Was ist das Leben eigentlich?

Was ist dein Leben, Freund?

Vielleicht würdest du zustimmen, wenn ich sage, dass unser aller Leben eine ziemlich spannende Reise ist. Und wie bei einer Urlaubsreise, die man macht (wenn es Corona wieder erlaubt), sollten wir auch auf unserer Lebensreise das endgültige Ziel im Blick haben:

• Denn es gibt einen Himmel, den wir gewinnen können.

• Es gibt eine Hölle, die wir meiden sollten.

• Und es gibt einen Gott, der dich und mich unvorstellbar innig liebt- vorbehaltlos und bedingungslos.

Du wirst mir wahrscheinlich Recht geben, wenn ich behaupte, dass diese Lebensreise hier manchmal eine regelrechte Herausforderung ist, die einem streckenweise alles abzuverlangen scheint, was man aufbieten kann.

Wir alle erleben Zeiten, in denen wir uns gefühlt weit außerhalb unserer Komfortzone und unseres persönlichen Wohlfühlkorridors befinden.

Und doch sind genau diese Zeiten rückblickend die wertvollsten Lebensabschnitte überhaupt. Denn genau genommen sind dies unzählige gute Gelegenheiten, um Charakter zu entwickeln.

Oder um es mit den Worten des US-amerikanischen Industriellen Henry John Kaiser zu sagen:

„Das Problem ist die Gelegenheit in Arbeitskleidung.“ ;)

Charakter entwickelt und zeigt sich in Situationen, die herausfordernd sind.

Und so werden wir im Laufe unseres Lebens alle irgendwann konfrontiert werden mit

• größeren Veränderungen,

• unüberwindlich scheinenden Problemen,

• ungerechtfertigter Kritik und

• menschlichen Tragödien.

Probleme und Schwierigkeiten kommen bekanntlich nicht von Gott, er lässt sie aber manchmal durch - als Bewährungsproben sozusagen.

Doch die gute Nachricht lautet, dass es Gottes erklärtes Ziel ist, dass wir alle Herausforderungen des Lebens bestehen. Er wird deshalb niemals etwas an uns heranlassen, was die Kraft übersteigen würde, die er uns schenkt.

1.Korinther 10,13:

„Die Prüfungen, denen ihr bisher ausgesetzt wart, sind nicht über ein für uns Menschen erträgliches Maß hinausgegangen. Und Gott ist treu; er wird euch auch in Zukunft in keine Prüfung geraten lassen, die eure Kraft übersteigt. Wenn er euren Glauben auf die Probe stellt, wird er euch auch einen Weg zeigen, auf dem ihr die Probe bestehen könnt.“

Es sind kleine Prüfungen, in denen wir Gelegenheit erhalten, zu entdecken, was wirklich IN uns steckt – Positives und Negatives. Oft sind wir regelrecht zugepflastert mit sogenannten blinden Flecken – Teilen unseres Ich`s, die unser Umfeld wahrnimmt, für die WIR aber blind sind – sie sogar abstreiten oder die „Schuld“ auf andere schieben, wenn wir damit konfrontiert werden.

Es lohnt sich jedoch absolut, sich einmal selbst zu beobachten, wie wir reagieren auf

• Menschen,

• Probleme,

• Erfolg,

• Misserfolg,

• Konflikte,

• Krankheit,

• Enttäuschungen,

• ja, sogar auf das Wetter.

Weil wir alle einen freien Willen geschenkt bekamen, sieht Gott uns bei allem zu – auch wenn wir meinen, uns sieht gerade niemand. Nichts entgeht dem Auge des Lebens. Und deshalb sieht Gott dir auch bei allem zu - auch in scheinbar kleinen Gelegenheiten:

• wenn du jemandem die Tür öffnest,

• Abfall von der Straße aufhebst,

• zu einer Bedienung freundlich bist,

• im Supermarkt einem alten Menschen ein Lächeln schenkst.

Gott sieht uns, auch wenn wir glauben, niemand hat das gemerkt. Gott ist es nicht entgangen. Und auch wir können uns das durchaus bewusst reflektieren. Denn der wahre, uns innewohnende Charakter zeigt sich (oft erst) in Grenzsituationen oder auch dann, wenn die Wohnungstür hinter uns zufällt oder wenn wir meinen, dass niemand uns sieht.

Mir fällt auf, dass mein Glauben durch Probleme gestärkt wird und dass Gott meine Liebe durch Menschen herausfordert und gleichzeitig wachsen lässt.

Weißt du, Freund, wenn uns bewusst wird, dass wir mit Gott letztendlich von jeder Herausforderung unseres Lebens direkt profitieren, sehen wir auch jede Situation als wertvoll und bedeutungsvoll an - ganz gleich ob sie innerhalb oder außerhalb unseres Wohlfühlkorridors liegt.

Was ist das Leben noch? Unser Leben hier ist ganz klar eine Leihgabe.

Uns gehört nichts wirklich. Deshalb werden wir nach unserem letzten Atemzug auch nichts mitnehmen.

Der Volksmund sagt treffend: „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“

Oder hast du schon einmal einen Umzugswagen hinter einem Leichenwagen herfahren sehen? Natürlich nicht - denn wir nehmen nichts mit.

Unsere

• Zeit hier auf der Erde,

• Energie,

• Intelligenz,

• Möglichkeiten,

• materiellen Besitztümer,

• Beziehungen und alles, was unser Leben hier auf dieser Erde ermöglicht

sind Gaben Gottes, die ER unserer Verantwortung und Fürsorge anvertraut.

Wir sind Verwalter von Gottes Gaben.

In Psalm 24,1 (Bibel) sagt der berühmte König David:

„Die Erde und alles, was darauf lebt, gehört dem Herrn.“

Gott LEIHT uns diese Erde, während wir auf ihr leben.

Schon bevor wir geboren wurden, war sie Gottes Eigentum und nach unserem Tod wird er sie anderen Menschen nach uns weiter leihen. Wir dürfen sie lediglich eine Weile genießen.

Deshalb sollten wir alles, was wir haben, als Leihgabe Gottes sehen und behandeln. Darauf weist auch Paulus in 1.Korinther 4,7 (Bibel) hin, wenn er schreibt:

„Was bringt dich überhaupt dazu, so überheblich zu sein? Ist nicht alles, was du hast, ein Geschenk Gottes? Wenn es dir aber geschenkt wurde, warum prahlst du dann damit, als hättest du es dir selbst zu verdanken?“

Manchmal beobachte ich, dass Menschen Dinge, die ihnen nicht gehören, nicht besonders vorsichtig behandeln. Aber genau das Gegenteil sollte selbstverständlich sein. Denn weil alles genau genommen gar nicht uns, sondern Gott gehört, verdient es unsere besondere Fürsorge und Sorgfalt.

1.Korinther 4,2:

„Von Verwaltern wird verlangt, dass sie zuverlässig sind.“

Viele Menschen übersehen, dass gerade Geld sowohl eine Bewährungsprobe als auch eine Leihgabe Gottes darstellt.

1.Timotheus 6,17-19:

„Schärfe denen, die es in dieser Welt zu Reichtum gebracht haben, ein, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf etwas so Unbeständiges wie den Reichtum zu setzen, sondern auf Gott; denn Gott gibt uns alles, was wir brauchen, in reichem Maß und möchte, dass wir Freude daran haben.

Ermahne sie, Gutes zu tun, freigebig zu sein und ihren Besitz mit anderen zu teilen. Wenn ihr Reichtum in solchen Taten besteht, ist das im Hinblick auf ihre Zukunft eine sichere Kapitalanlage, und sie werden das wahre Leben gewinnen.“

Gott gebraucht z.B. auch unsere Finanzen, damit wir lernen, ihm zu vertrauen.

Für manche Menschen ist Geld sogar der ganz große Testfall. Und Gott erkennt durch die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, wie zuverlässig wir sind.

Lukas 16,11:

„Wenn ihr also im Umgang mit dem leidigen Geld nicht zuverlässig seid, wird euch niemand das wirklich Wertvolle anvertrauen.“

Das heißt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen deiner Art, mit Geld umzugehen und dem Segen in deinem geistlichen Leben (das wirklich Wertvolle und Unvergängliche) gibt, den Gott dir anvertrauen kann."

Lukas 12,48:

„Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert, und wem viel anvertraut wurde, von dem wird umso mehr verlangt.“

1.Mose 12,2 (Gott zu Abraham):

„Ich will dich segnen… und du sollst ein Segen sein.“

Vielleicht hast du auch schon die gängige Aussage des Volksmunds gehört: „Geld verdirbt den Charakter.“

Diese Auffassung teile ich persönlich nicht. Ich glaube stattdessen, dass Geld den wahren Charakter erst zeigt und ans Licht bringt.

Erinnerst du dich an den erfolgreichen Mann aus Lukas 12? Er hatte nur einen sehr einseitigen Blick auf dieses Leben. Er war sich nicht bewusst, dass niemand ewig auf dieser Erde bleibt und worauf es deshalb tatsächlich ankommt.

Fakt ist jedoch: Unsere Lebenszeit hier ist kostbar, denn sie ist begrenzt.

Eines Tages werden wir diese Erde verlassen und wir werden nichts mitnehmen. Sogar unseren Körper werden wir zurücklassen.

Wann dieser Tag sein wird, wissen wir nicht. Das weiß nur der, der uns wunderbar erschuf und genial kreierte.

Damit will ich nicht suggerieren, jeden Tag mit dem Tod vor Augen zu leben. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, dass es wichtig ist, jeden Tag bewusst und dankbar als Geschenk aus Gottes Hand zu nehmen, zu genießen und sich von ganzem Herzen zu freuen.

1.Timotheus 6,17:

Gott gibt uns alles, was wir brauchen, in reichem Maß und möchte, dass wir Freude daran haben.

Mit meinen Zeilen heute möchte ich dich deshalb ermutigen, einfach „Danke“ zu sagen, weil es nicht selbstverständlich ist, wenn du

• morgens aufwachst und 24 neue Stunden zur Verfügung gestellt bekommst,

• schmerzfrei bist,

• satt bist,

• über genügend Kleidung verfügst,

• …

und ich könnte die Aufzählung beliebig weiterführen… Denn es ist noch nicht einmal selbstverständlich, dass du atmest (und ich bin mega froh, DASS du das tust, Freund :))

Da ich dir nichts empfehlen würde, womit ich nicht selbst schon gute Erfahrungen gemacht habe, kannst du sicher sein, dass auch ich mich regelmäßig bedanke, schon gleich direkt morgens nach dem Munterwerden: „Danke für diesen neuen, wundervollen Tag.“ :) So läuft der Tag auch gleich schon gut an.

Je nachdem also, welche Brille du gerade aufsetzt, kannst du dein Leben als

  • ziemlich spannende Reise,

  • eine regelrechte Herausforderung,

  • eine Leihgabe oder als

  • kostbar, weil zeitlich begrenzt

wahrnehmen… und natürlich gibt es darüber hinaus noch viele weitere mögliche Sichtweisen.

Heute wollte ich einfach einmal diese vier mit dir näher in Augenschein nehmen und es wäre cool, wenn ich dich mit meinem Brief heute ermutigen konnte, dein gesamtes Leben (vielleicht bewusster als bisher) als etwas sehr Besonderes und Dankenswertes zu sehen.

Jemand sagte einmal: „Wenn ´Danke´ das einzige Gebet wäre, welches wir im Leben beten, würde das schon genügen.

Übrigens: Inzwischen ist es sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Danken glücklich macht. Probiere es gerne aus.

Danke Freund, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Brief zu lesen. Ich bete für dich, dass du dadurch gesegnet wirst.

Deine Anett & das God is good Team

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