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Die goldene Regel im Umgang mit widrigen Umständen (1)

Aktualisiert: 15. Aug. 2020

Hallo Freund,


hast du Lust auf eine kleine imaginäre Reise? Dann stell dir bitte einmal vor: Du betrittst mit einer Wärmebildkamera einen absolut dunklen Raum und erlebst dort, wie ein Schwertkämpfer wild und energisch mit seinem Schwert durch die Luft fuchtelt. Ihm stehen schon die Schweißperlen auf der Stirn und irgendwann sinkt er völlig erschöpft zu Boden.


Du fragst ihn kopfschüttelnd: „Was tust du?“


„Ich kämpfe gegen die Dunkelheit – ich will die Dunkelheit besiegen!“


Jetzt frage ich dich, ob dir diese Strategie wohl zielfördernd scheint oder ob du vielleicht eher den Eindruck gewinnst, dass du gerade vor dem verdienten Anwärter des Pokals „Die Goldene Meise“ stehst?


Und an der Stelle gebe ich unumwunden zu, dass ich mich selbst vor Jahren noch in eine solche Anwartschaft einreihte – bis ich wirklich bereit und willens war, selbstkritisch und stetig in meine Persönlichkeitsentwicklung zu investieren. Das war nicht immer leicht und schon gar nicht angenehm. Aber es hat sich gelohnt und das tut es noch. Denn erst so entdeckte ich beispielsweise einige hochinteressante Gesetzmäßigkeiten des Lebens, die mir im Unterbewusstsein zwar bereits irgendwie klar waren, welche aber durch falsche Glaubenssätze und destruktive Gewohnheiten dummerweise von mir ignoriert wurden.


Und Gesetze zu ignorieren IST einfach nur dumm, wenn auch erlaubt. 


Stell dir vor, ein Bauer will im Herbst maximalen Ernteertrag generieren. Was meinst du: Wann sollte er üblicherweise das Saatgut ausbringen? Klar – im Frühjahr. Das macht Sinn, denn dann nutzt er die Naturgesetze, die ja zu den Gesetzen des Lebens gehören, optimal aus. Er profitiert dann bestmöglich vom Zyklus der Jahreszeiten, den damit verbundenen klimatischen Bedingungen und der wiederum daraus resultierenden Bodenbeschaffenheit.


Stell dir bitte vor, dass der Bauer in unserem Beispiel im Frühjahr aber nun mal einfach keinen Bock darauf hatte, sein Feld zu bestellen. Vielleicht schien ihm Anderes wichtiger oder lukrativer zu sein. Möglicherweise hatte er auch einfach keine Ahnung von diesen Gesetzmäßigkeiten oder dachte, dass er es dennoch schon irgendwie hinbekommen wird. Dann DARF er das Aussäen natürlich lassen. Jeder entscheidet frei, was er tut oder lässt. Aber alles hat Konsequenzen. Denn die Gesetze des Lebens wirken nun mal, unabhängig davon, ob man sie


• kennt oder nicht,

• mag oder nicht,

• berücksichtigt oder nicht.


DAS sollte jedem bewusst sein. Ist ja auch logisch.


Und ganz logischerweise ist es dann aber auch einfach nur haltlos und irre, wenn ich als Bauer, der die Gesetzmäßigkeiten ignorierte, im Herbst den Aufstand probe, weil


• ich mich zu schlecht vom Leben behandelt fühle,

• mir das, was ich bekomme, nicht passt,

• mir meine Lebensqualität ungenügend erscheint,

• ich Mangeldenken proklamiere,

• dabei blind bin für meine eigenen Verantwortung in der kompletten Sache

• und deshalb für alle meine Unzufriedenheit die Schuld auf andere Personen oder irgendwelche Umstände schiebe. 


Wie gesagt, ich reihte mich früher auch ein in diese wirr denkende Spezies, die sich dann natürlich auch selbst (entweder lautstark oder wenigstens im Stillen) bedauert und nicht merkt, wie sie dabei immer tiefer in die lähmende und krankmachende Grube des Selbstmitleides rutscht.


Erkenntnis: SO verändert niemand etwas im Leben zum Positiven!


Auch macht es neben Schuldverschiebungen keinen Sinn, das Negative zu bekämpfen – so wie der Schwertkämpfer eingangs.


Sich darüber Gedanken zu machen, wie du


• die Dunkelheit besiegen kannst (wobei die Dunkelheit metaphorisch für jeden beliebigen Bereich in deinem Leben steht, mit dem du unzufrieden bist und den du anders willst),

• falsche und schlechte Gefühle verhindern kannst oder

• destruktive Gedanken bekämpfst


bringt dich nicht weiter.  Es raubt dir lediglich deine Energie und andere wertvolle Ressourcen.


Okay. Wie es nicht geht, wissen wir jetzt. Doch was funktioniert?


Lass es mich einmal mit einem Gleichnis aus der Bibel erklären:


Interessanterweise geht es dabei auch um einen Bauer - einen, von dem wir eine Menge lernen können. Er ging auf sein Feld, um zu säen. Beim Aussäen der Saat fiel einiges auf den Weg, woraufhin Vögel kamen und es wegpickten. Einige Samenkörner fielen auf felsigen Boden mit einer dünnen Erdschicht. Die Saat ging dort zwar rasch auf, aber als später die Sonne höher stieg, wurden die jungen Pflanzen versengt und verdorrten, weil sie keine starken Wurzeln ausbilden konnten. Einiges fiel ins Dornengestrüpp. Dort überwucherten die Dornbüsche die Saat und erstickten sie.


Einiges aber fiel auf guten Boden und brachte viel Frucht – zum Teil sogar hundertfach.


Was will uns diese Geschichte lehren? Nun, es stecken nachweislich eine Menge Lebensweisheiten darin.


Unser heutiges Thema betrachtend lernen wir einen Menschen kennen, der seinem Job nachgeht – man könnte vielleicht auch sagen: seiner Berufung. Er tut das, wozu er geboren wurde. Dabei wird er in seinem Tun massiv behindert, attackiert. 


Seine Arbeit wird zum überwiegenden Teil zerstört. Kommt dir das vielleicht bekannt vor?   


Und was tut der kluge Bauer? Er kümmert sich nicht ein einziges Mal um all diese Störfaktoren! Na, wie krass ist DAS denn?!


Er hat ein Ziel – auf das er hinarbeitet. Und nicht ein einziges Mal lässt er sich von den schlechten Rahmenbedingungen und Umständen davon abhalten. Unbeirrt macht er weiter.


Der Klassiker heutzutage wäre doch, zu unterbrechen, um


• erst einmal Vogelscheuchen zu bauen, damit diese lästigen Vögel hoffentlich wegbleiben oder

• sich um Mutterboden zu kümmern, diesen heranzukarren, um aufzuschütten oder

• sich wenigstens intensiv um die störenden Dornenbüsche zu kümmern und sich zu bemühen, diese herauszureißen und loszuwerden,


alles in der Hoffnung, dass die Umstände für die Aussaat danach günstiger scheinen.


Würde der Bauer all diese Maßnahmen ergreifen, hätte er den ganzen Tag, die ganze Woche und wohl den ganzen Sommer über damit zu tun.  


Er würde sich kaputt machen und weil er sich so auf die negativen Umstände fokussiert hat, bliebe das eigentlich Wichtige liegen.


Verständlicherweise hat auch sein Tag nur 24 Stunden und die hätte er größtenteils damit verbracht, gegen widrige Umstände anzukämpfen.


Irgendwann würde er erschöpft und resigniert zusammenbrechen und sich verzweifelt fragen, welchen Sinn sein Leben eigentlich hat. Denn die negativen Umstände sind nicht weniger geworden. Aber das, was er liebt und worin er gut ist, schafft er nicht mehr. Er hat kaum etwas ausgesät, weil er massiv anderweitig beschäftigt war, sodass auch die Ernte am Ende nur sehr spärlich ausfällt. Das ist ein zutiefst frustrierender Zustand.


Doch all das tut der KLUGE Bauer nicht. Wozu auch? Er hat erkannt: Die Umstände kann er nicht ändern. Auch wir können das nicht. Aber wir haben die Autorität zu entscheiden, wie wir mit diesen Umständen umgehen.


Und da scheint es doch ratsam, sich von widrigen Umständen nicht vom guten Ziel abbringen zu lassen und stattdessen unbeirrt seinen guten Plan und das große Ziel im Leben zu verfolgen.


Dreiviertel der Aussaat wird zerstört: Das klingt nach einer katastrophalen Quote! 


Und doch fokussiert sich der Bauer weiter auf das Gute und setzt seine Ressourcen und seine Kraft unbeeindruckt ergebnisorientiert ein.


Das Ergebnis: eine reiche, üppige Ernte, über die er sich dann vermutlich freut, denn hundertfache Frucht ist ziemlich cool, findest du nicht?


Diese Strategie hat noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. Erinnerst du dich an den erschöpften Schwertkämpfer, der sich auf das Bekämpfen der Dunkelheit fokussiert hatte und erschöpft zusammenbrach – ohne siegreich gewesen zu sein?


Die ertrags- und zielorientierte Strategie des Bauern schont dessen Energie, denn nicht ein einziges Mal ist von Stress, Resignation, Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit, Depression oder Burnout zu lesen.


Resümee:


Wie besiegst du also die Dunkelheit? Indem du ein Licht anzündest. Es reicht ein klitzekleines Streichholz und die Dunkelheit MUSS weichen.


Es ist dumm, sich auf die Dunkelheit zu konzentrieren und gegen sie kämpfen zu wollen.


Wir alle werden mit negativen Umständen konfrontiert und von kraft- und zeitraubenden Menschen umgeben. Das werden wir letztlich niemals verhindern können, ganz gleich wie intensiv wir dagegen ankämpfen oder versuchen, Vorkehrungen zu treffen.


Doch in dem Moment, wenn wir uns dadurch von unserem Herzensziel abbringen lassen und uns zu sehr auf das Negative fokussieren, geben wir unsere Autorität ab und mutieren zu Verlierern.


Wir KÖNNEN dann tatsächlich nur verlieren, weil es eine Gesetzmäßigkeit des Lebens ist, dass das, worauf wir uns konzentrieren, groß wird. 


Willst du im Leben weiterkommen, Freund, und ein glücklicheres und erfülltes Leben dein Eigen nennen? Dann setze die Segel so, dass sie dein Boot an das Ziel DEINER Wünsche bringen.


Den Wind kannst du nicht ändern. Und JEDEM von uns weht er ins Gesicht. Doch DU hast die Autorität darüber, wie du deine Segel setzt.


Wenn dir meine heutigen Zeilen ein wenig nützlich sein durften und du magst, werden wir das nächste Mal zusammen noch etwas tiefer eindringen in dieses Thema und uns gemeinsam anschauen, wie solch ein zielorientiertes Segelsetzen im Alltag ganz konkret aussehen kann. 


Ein glückliches und erfülltes Leben ist dein Geburtsrecht, Freund. Deshalb wünsche ich dir: Bleibe oder werde glücklich! 


Deine Anett & das God is good Team

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